Die DMSB-Lizenz spaltet die Simracing-Szene

Voraussichtlich im Juni soll die DMSB SimRacing Championship (DSRC) starten. Mit seiner Entscheidung, nur Teilnehmer mit einer offiziellen DMSB-Rennlizenz an seiner Meisterschaft antreten zu lassen, sorgt der Deutsche Motorsport Bund in der Szene der Simracer für viele Diskussionen.

Über den Nutzen einer Lizenz wird heiß diskutiert, die Szene ist gespalten. In einer Umfrage von Simracing Magazin zeigte sich: Ein großer Teil der Simracing-Szene begrüßt den Schritt, nur Simracer mit einer kostenpflichtigen offiziellen DMSB-Rennlizenz zur DSRC zuzulassen. Der größere Teil lehnt die Lizenz allerdings ab: 47 Prozent der befragten User der Simracing Magazin Community bei Facebook finden die Lizenz „gut“. 53 Prozent „nicht gut“ (Stand heute um 8.30 Uhr).

Manuel Wendel, Simracing-Kommentator und -Berater äußerte sich gegenüber Simacing Magazin skeptisch: „Mit den ersten Grundgedanken hinter dieser Lizenz konnte ich mich anfreunden. Wie die Lizenz jetzt eingesetzt wird, finde ich nicht richtig. Die Lizenz ist für die falsche Zielgruppe. Diejenigen, die eine solche Meisterschaft gewinnen sollten, wissen ganz genau, was man darf und was nicht“.

Viele Simracer sehen es ähnlich. User „Santa Maria“ schreibt auf Facebook: „Wer sich für solche Rennen qualifiziert ist zu 100 % ein Hardcore Simracer und hat genügend Ahnung vom Sport. Wir müssen echt aufpassen, dass die nicht die Szene vergiften. Zudem suggeriert es, als wäre ein Simracer ein mit Pad zockender Idiot und der DMSB kommt nun, um die Szene zu organisieren. (..) Und da es in den Simulationen Lizenzen gibt, ist es noch unnötiger. BTW: auch so mancher echter Rennfahrer benimmt sich in den Sims daneben.“

Auch Henner bläst ins gleiche Horn: „Simracing ist eine eigene Sparte. Es gibt Simracer, die in den jeweiligen Spielen besser sind, als die richtigen Rennfahrer. Warum sollte man dann eine Lizenz erwerben müssen? Die Leistung sollte zählen und nicht ob man eine Lizenz hat.“

Nicht wenige User werfen dem DMSB gar „Geldmacherei“ vor. „Santa Maria“ befürchtet etwa, dass Lizenzkosten jedes Jahr aufs Neue auf die eingeschriebenen Teilnehmer zukommen. „Ich befürchte, das ist der Anfang vom Ausschlachten einer neuen Disziplin.“

Auf der anderen Seite begrüßen zahlreiche Simracer den Schritt, weil sie sich ein professionelles Verhalten und ein höheres sportliches Niveau auf der Strecke erhoffen. Pacal etwa: „Ich denke (…), dass auf lange Sicht, wenn man seriöse Serien-Teilnehmer will, an sowas nicht vorbei kommt. Denn jetzt gibt es einen Boom und man merkt schon auf der Strecke, dass einige Neulinge da sind.“

Auch Max ist auf der Seite des DMSB: „Die Pläne dazu sind schon seit letztem Jahr bekannt und die Lizenz schon seit 2019 auf der Website des DMSB vermerkt. Und nein, sie gilt nicht nur für die Serien wo Realfahrer fahren, sondern für alle der neuen DMSB Serien, welche Stand jetzt alle in iRacing stattfinden. Ob das ganze noch auf andere bestehende Serien ausgeweitet wird, bleibt abzuwarten.
Aber unter 30 € dafür, dass ich weiß, dass alle Fahrer um mich herum ein Reglement, das deutlich komplexer ist als die meisten bekannten, kennen und umsetzen, finde ich absolut nicht überzogen. Wenn ich an die 100 € Startgeld oder im Fall der dNLS 250 € für eine Saison zahle, dann wird das da bestimmt nicht scheitern.“

Pacals pragmatischer Vorschlag: „Und wer es nicht will, fährt halt die anderen Serien.“