VLN-Boss Christian Stephani ist beeindruckt: „Wir sind von der Resonanz absolut überwältigt“, so sein ziemlich eindeutiges Fazit zum Debütrennen der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie am letzten Wochenende. „Kumuliert mehr als 200.000 Videoabrufe in den Livestreams und Clips auf unterschiedlichen Kanälen untermauern die vielen positiven Rückmeldungen“, so Stephani, der die Simracing-Serie nun ausbauen will.
Ursprünglich als Ersatz für die abgesagten Rennen in der Grünen Hölle gedacht, erwächst nun eine weitere spannende digitale Rennserie, die in Zukunft für noch mehr packenden Motorsport und gute Unterhaltung sorgen soll. „Das Corona-Virus hält die Welt in Schach“, schränkt Stephani zwar ein. „Jedoch stecken wir gerade jetzt nicht zurück, sondern sehen die vorherrschende Krise auch als Chance, unsere Präsenz im virtuellen Segment zu stärken. Unser Ziel ist, neben der realen Nürburgring Langstrecken-Serie dauerhaft ein digitales Gegenstück zu etablieren.“
Um das zu erreichen, wurde nun ein Kalender verabschiedet, der acht weitere Rennen beinhaltet. Zudem präsentierten die Veranstalter einen neuen Serienpartner und einige Regeländerungen.
In der SP9 müssen Teams jetzt einen Fahrer aus dem realen Motorsport dabei haben
Eine wohldurchdachte Regeländerung gegenüber der Auftaktveranstaltung soll in der Königsklasse SP9 (GT3-Fahrzeuge) die Spannung deutlich erhöhen. Künftig muss ein Team mindestens einen Rennfahrer aus dem realen Motorsport an Bord haben. Dieser übernimmt das Cockpit im Qualifying und muss auch den Start fahren. „Es ist so an den Teams, eine möglichst erfolgsversprechende Kombination an den Start zu bringen“, erklärt Stephani. „Und die langjährigen VLN-Fans können gerade in der spannenden Startphase mit den bekannten Nordschleifen-Stars mitfiebern. Beide Welten verschmelzen so noch mehr zu einer Einheit.“
Überraschungen dank einzigartigem Qualifikationsmodus?
Der Breitensporthintergrund, der die Nürburgring-Serie seit vielen Jahren auszeichnet, spiegelt sich auch in der digitalen Meisterschaft wider. In den Klassen Cup 2 (Porsche 911 GT3 Cup), Cup 3 (Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing) und TCR treten Profis gegen Amateure an und sorgen für packende Rennaction. Über einen Event-Qualifikationsmodus können sich im Vorfeld bis zu neun Teams in jeder Klasse eine Startplatzgarantie sichern. Ab dem dritten Rennen sind die drei Bestplatzierten aus der vorangegangenen Veranstaltung automatisch qualifiziert, wodurch noch sechs Plätze über die Event-Qualifikation vergeben werden. Die weiteren Startplätze werden per Wildcard zugeteilt.
Zum Einsatz kommt auch bei den acht weiteren Rennen die führende Rennsimulation iRacing, die maximal 60 Fahrzeuge im Rennen zulässt. „Ein bunt gemischtes Teilnehmerfeld wie im echten Leben ist auch für die Digitale Nürburgring Langstrecken-Serie von elementarer Bedeutung“, erklärt Ex-Rennprofi Marc Hennerici, der als Geschäftsführer der ADAC Travel & Event Mittelrhein GmbH für die technische Umsetzung der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie verantwortlich zeichnet. „Der Kampf David gegen Goliath soll auch bei den virtuellen Rennen ein Thema sein. Das offene Qualifying wirklich für Jedermann ist dabei ein absolutes Novum in der Simracing-Szene.“
Renndauer künftig drei Stunden
Computer-Simulationen bilden die Wirklichkeit heutzutage sehr realitätsnah ab. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen beiden Welten, vor allem auch in der Wahrnehmung. „Während man sich als Zuschauer bei einem realen Rennen an der Rennstrecke frei bewegen kann, ist man bei einem virtuellen Rennen an den Bildschirm gebunden“, sagt Hennerici. „Um das Format zu straffen, haben wir uns dazu entschieden, die Renndistanz auf drei Stunden festzulegen.“
VCO wird Serienpartner der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie
Die Virtual Competition Organisation (VCO) wird offizieller Partner und Presenter der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie. Das Unternehmen aus München bringt verschiedene Stakeholder im eSports zusammen: von der Simulations- oder Gaming-Plattform über interessierte Partner bis hin zu den aktiven Teams und Fahrern sowie der Community. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Engagement dazu beitragen können, die Digitale Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO dauerhaft an den Start zu bringen“, sagt VCO-Geschäftsführer Florian Haasper. „Die Motorsport-Fans sind in diesen herausfordernden Tagen hungrig nach Renn-Action und ein wenig Ablenkung. So ist das Interesse am eSports-Racing zuletzt enorm gestiegen. Das Nordschleifen-Championat mit seinen enthusiastischen Anhängern ist für uns die perfekte Bühne, um zu zeigen, wie gut die Fusion zwischen realem Motorsport und eSports-Racing funktionieren kann.“
Terminkalender 2020
21.03.2020 – Rennen 1
04.04.2020 – Rennen 2
18.04.2020 – Rennen 3
02.05.2020 – Rennen 4
30.05.2020 – Rennen 5
13.06.2020 – Rennen 6
15.08.2020 – Rennen 7
17.10.2020 – Rennen 8
14.11.2020 – Rennen 9